· Pressemitteilung für Newssync

Wasserwacht Neuss übt den Katastrophenfall

Unsere Wasserwacht hat die jährliche Einsatzübung des Wasserrettungszuges auf der Xantener Nordsee absolviert.

Am Sonntag hat unsere Wasserwacht an der jährlichen Einsatzübung des DRK-Wasserrettungszuges Nord auf der Xantener Nordsee teilgenommen. Im Übungsszenario hat ein außergewöhnliches Starkregenereignis dort großflächig zu Überflutungen geführt. Geübt wurden verschiedene Bootsmanöver, die Menschenrettung und -evakuierung, Unterwasserarbeiten und die dazugehörige Logistik.
Bereits um 06:00 Uhr klingelten am Sonntag die Wecker der ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wasserwacht Neuss. Die zuvor erhaltene Alarmwarnung kündigte eine Einsatzübung für 09:00 Uhr im Kreis Wesel an. Beim frühmorgendlichen Treffen auf der Wache wurde - wie im Ernstfall - das benötigte Einsatzmaterial zusammen-gestellt und nach einer kurzen Besprechung in den Sammelraum im Kreis Wesel verlegt. Die Wasserwacht Neuss stellt im Wasserrettungszug einen Bootstrupp und die Tauchgruppe mit insgesamt 15 Einsatzkräften.

Dort hieß es nach der Einsatzbesprechung: Verlegung im geschlossenen Verband zum Einsatzort Xantener Nordsee. In nur wenigen Minuten konnten dort angekommen alle sechs Rettungsboote aufs Wasser gebracht werden und auch die Einsatztaucher und Fließwasserretter waren bereit für ihren Einsatz. „Bei uns in Neuss kennen wir alle Örtlichkeiten. Im Katastrophenschutz kennen wir den Einsatzort meistens nicht“ erklärt Tauchgruppenführer Lutz Zimmer, der am Sonntag bei der Übung im Einsatz war. „Hier kommt es drauf an, sich schnellstmöglich in neuer Umgebung zurecht zu finden und die Einsatzmöglichkeiten an das Vorgefundene anzupassen“ so Zimmer weiter.

Im vorgefundenen Übungsszenario gab es dann gleich mehrere Aufgaben für die drei Bootsgruppen. Die Leitstelle für den Rettungsdienst des Kreises Wesel meldet nach dem Starkwetterereignis eine Personengruppe in Not auf einer Landzunge. Diese wurde mit Hochwasserbooten evakuiert und zur Betreuung an Land gebracht. Ein Passant meldet ein führerloses Schlauchboot – schnell wurde ein weitere Bootstrupp zur Erkundung ausgesendet, um die Lage zu eruieren. Eine Person ist von der Steganlage gestürzt – der eingesetzte Bootstrupp musste innerhalb von Sekunden reagieren und eine Crashrettung einleiten. Währenddessen kam die Tauchgruppe Unterwasser ans Arbeiten, um ein Strömungsschild zu montieren und etwas später schnell auf eine vermisste Person in Ufernähe reagieren zu müssen, die nach wenigen Minuten gefunden, an die Wasseroberfläche gebracht und an ein bereits bereitstehendes Rettungsboot übergeben werden konnte. Auch die Fließwasserretter waren tätig und schwimmerisch sowie mit dem Raft im Einsatz, um eine gemeldete vermisste Person in Ufernähe zu lokalisieren und retten und sich später um eine gestürzte Person mit vermutetem Halswirbelsäulen-Trauma zu kümmern.

Lutz Zimmer zeigt sich zufrieden mit der Leistung seiner Neusser Einheiten: „Die Einsatzkräfte haben zügig und kompetent auch auf die spontan über Funk an sie gemeldeten Lageänderungen reagiert“.

Das Deutsche Rote Kreuz im Landesverband Nordrhein greift im Ernstfall auf zwei Wasserrettungszüge zurück. Ein Wasserrettungszug besteht aus einem Führungstrupp, drei Bootsgruppen mit je zwei Motorrettungsbooten, einer Tauchgruppe und einem Logistiktrupp und wird aus mehreren beteiligten Kreisverbänden gebildet.  Zusätzlich war eine Fließwasserrettungsgruppe an der Übung beteiligt, die ab nächstem Jahr fest zum Konzept gehört. Im Vergleich zur ständigen Einsatzbereitschaft in der Stadt Neuss, dem Rhein-Kreis Neuss und Umgebung, rückt die Wasserwacht Neuss mit dem Wasserrettungszug auch überregional und bundesweit zur Wasserrettung im Katastrophenschutz aus.